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Ehrungen bei der Innungsversammlung der Bauinnung Nordschwaben

Wie unterschiedlich die Wege erfolgreicher Unternehmer im Baugewerbe sein können, zeigten die Ehrungen bei der Innungsversammlung der Bauinnung Nordschwaben.

Leonhard Hitzler erhielt den Ehrenmeisterbrief. Obermeister Werner Luther dankte Herrn Hitzler: „Sie haben sich mit großem Engagement als Schriftführer und Vorstandsmitglied bei der Bauinnung Dillingen und für die Fusion zur Bauinnung Nordschwaben eingesetzt, bis heute.“ 1980 bekam Hitzler, der mit seinem Bauunternehmen im Jahr 2010 das 100. Betriebsjubiläum feierte, den akademischen Grad Diplom-Ingenieur (FH) im Studiengang Bauingenieurwesen verliehen.

Den Goldenen Meisterbrief erhielt Andreas Wich aus dem Dillinger Ortsteil Hausen. Obermeister Werner Luther blickte in den Werdegang von Herrn Wich: „Sie waren 30 Jahre alt, als Sie im Jahr 1985 die Meisterprüfung im Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk in Konstanz abgelegt haben.“ Den Betrieb Fliesen Wich gibt es bereits über 50 Jahre, 1994 hat der Geehrte seinem Sohn Andreas das Geschäft übergeben. Andreas Wich sieht die Ehrung als Anerkennung seiner Ausbildungstätigkeit. Dass es heute schwer ist, Auszubildende zu finden, kommt aus seiner Sicht auch davon, dass die Meisterpflicht weggefallen ist. Der Ruf der Branche habe gelitten, nachdem jeder ohne die entsprechende Qualifikation einfach ein Geschäft eröffnen könne. In den Berichten aus den Fachgruppen erklärte der Wertinger Fliesenlegermeister Michael Buhl erfreut, dass die Meisterpflicht wieder eingeführt werden soll. Wenig Freude bereitet, dass aufgrund der überarbeiteten Abdichtungsnormen viele neue Vorgaben erfüllt werden müssen. Auf diese neuen Normen, die wieder in den Köpfen der Planer und Handwerker verankert werden müssen, verwies auch Dipl.-Ing. Konrad Ulbricht aus Fremdingen bei seinem Bericht für den Bereich Estrich. Straßenbauer Johannes Käser aus Fremdingen informierte, dass bei der Mantelverordnung zur Entsorgung von mineralischen Abfällen und Bodenaushub, die seit 13 Jahren in Bearbeitung ist, immer noch keine Lösung in Sicht sei. Außerdem berichtete er vom Wunsch des Gesprächskreises Bitumen nach einer Verbrennungsanlage für teerhaltigen Straßenabbruch. Vom neuen Berufsschulbuch für Isolierer berichtete Karlheinz Kermann und, dass das in Nördlingen geschulte Isolierer-TEAM-Germany 2018 die Europameisterschaft des Isoliererhandwerks gewonnen hat. Obermeister Luther berichtete mit berechtigtem Stolz, dass das Team der Betonbauer Bronze und der Maurer Gold bei den EuroSkills in Budapest geholt hat. Das nächste Deutsche Nationalteam der Beton- und Stahlbetonbauer, das im August bei den WorldSkills in Russland antritt, wird wieder in Nördlingen geschult. Beim Bericht über die Ausbildungssituation bat Luther die Innungsmitglieder: „Bitte sucht junge Leute, damit ihr auch in Zukunft Fachkräfte habt.“ Mit der Werbung in Zeitungen, an Ausbildungsmessen, in Mittel- und Realschulen und Kindergärten möchte die Innung und ihre Mitglieder jungen Menschen zeigen, wie attraktiv Bauberufe tatsächlich sind. Mit den Anträgen auf Weiterführung des Projekts Begabtenförderung in Südbayern sowie, eine professionelle Werbekampagne zur Nachwuchsgewinnung in Bayern zu starten, wendet sich die Bauinnung Nordschwaben an den Landesverband Bayerischer Bauinnungen. Dass die Förderung eines Fußballturniers, des Baupokals, ein geeignetes Mittel ist, das glauben die Bauprofis nicht mehr.

von links: Geschäftsführer Alban Faußner, Ausbildungsleiter Josef Leberle, Ehrenobermeister Ulrich Reitenberger, Vorstand Leonhard Hitzler, Obermeister Werner Luther, stellv. Obermeister Alfred Hackenberg

Andreas Wich Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister